Bohmte – Der jährlich am 12. Mai stattfindende internationale Tag der Pflege soll die Arbeit der Menschen würdigen, die täglich in der Pflege nicht nur ihrer Arbeit nachgehen, sondern für ihre Mitmenschen und unsere Gesellschaft einen unverzichtbaren Beitrag leisten. Dass im Bereich der Altenpflege große Herausforderungen bestehen, ist nicht erst seit der Corona-Pandemie offensichtlich und auch beim Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten Guido Pott und der SPD-Landtagkandidatin für den Wahlkreis Melle, Silke Depker, beim Haus Elisabeth in Bohmte deutlich geworden. Im Gespräch mit Marita Sachse-Onken und Ulrich Calmer, die neben dem Haus Elisabeth auch das Haus Wiesental in Bad Essen sowie das Haus am Bredberg in Bissendorf betreiben, stand neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Pflegeeinrichtungen, besonders die Gewinnung von Pflegefachkräften aus dem Ausland im Mittelpunkt
„Wir haben heute einen wichtigen Einblick in die Herausforderungen erhalten, mit denen sich Pflegeeinrichtungen im ländlichen Raum konfrontiert sehen. Neben den Einschränkungen und dem Mehraufwand während der Coronapandemie, ist hier vor allem die Fachkräftegewinnung zu nennen“, so die SPD-PolitikerInnen Silke Depker und Guido Pott. Dieser ergänzt: „Wollen wir mehr Fachkräfte für den Pflegeberuf gewinnen, und das müssen wir, gilt es weiterhin an verschiedenen Punkten anzusetzen und die Bemühungen der 2019 begonnenen Konzertierte Aktion Pflege Niedersachsen (KAP.Ni) konsequent fortzusetzen. Die alltäglichen Lasten im Pflegeberuf müssen auf mehr Schultern verteilt werden, damit die Pflegenden spürbar entlastet werden. Pflege braucht Wertschätzung und attraktive Arbeitsbedingungen. Nur wenn dies sichergestellt ist, können wir junge Menschen für eine Ausbildung im Bereich der Pflege überzeugen.“
Ein weiterer Faktor ist die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland. In diesem Bereich sind die Betreiber des Haus Elisabeth in Bohmte, welches 144 Pflege- und Wohnplätze umfasst, gemeinsam mit Heinrich Gerd-Witte bereits seit vielen Jahren aktiv und kümmern sich persönlich um Wohnraum und eine gute Aufnahme der Fachkräfte aus dem Ausland.
Allerdings bilden die praktischen Sprachkenntnisse und die Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifikationen eine erhebliche Hürde.
„Aus dem heutigen Austausch geht hervor, dass trotz hohen Aufwands, die Anerkennung von ausländischen Fachkräften in der Praxis immer schwieriger geworden ist. Gerne werde ich dieses Thema mit nach Hannover nehmen. Denn wir brauchen zügige und praktikable Anerkennungsverfahren, die am Ende erfolgreich sind und gleichzeitig die Einhaltung von Qualitätsstandards sichern. Dies ist nicht nur mit Blick auf die Fachkräftegewinnung, sondern auch gegenüber den Menschen, die ihre Heimat verlassen und sich hier ein neues Leben aufbauen wollen, ganz zentral“, erläutert der Landtagsabgeordnete Guido Pott abschließend.